Großer Erfolg für das Mercedes-AMG Team GetSpeed: Beim ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring fuhren Maximilian Götz, Daniel Juncadella und Raffaele Marciello als bestes Mercedes-AMG Team auf Platz drei. Jules Gounon, Fabian Schiller und Matthieu Vaxiviere wurden im zweiten Mercedes-AMG des Teams Siebte. Das gute Gesamtergebnis von GetSpeed in einem außergewöhnlichen Langstreckenrennen auf dem Eifelkurs komplettierten Janine Shoffner, Moritz Kranz, Markus Palttala und Maxime Soulet auf Rang 14 als viertbestes Pro-Am-Team.
„Platz drei ist angesichts der schwierigen Wetterbedingungen während des Rennens ein sehr gutes Ergebnis und der Lohn für die harte Arbeit, die unsere Mannschaft in den vergangenen Tagen und Wochen geleistet hat“, sagt Teamchef Adam Osieka. „In der Grünen Hölle zahlt sich nicht nur intensive Vorbereitung aus, sondern vor allem die Erfahrung, die wir uns über die Jahre hier erarbeitet haben. Auf diesem Weg Gratulation an unsere Nachbarn aus dem Gewerbepark am Nürburgring – herzlichen Glückwunsch Manthey Racing zum siebten Sieg beim 24h-Rennen am Nürburgring.“
Die 49. Ausgabe des 24h-Rennen auf dem Nürburgring war nichts für schwache Nerven. Bereits im Top-Qualifying entschieden die Witterungsbedingungen maßgeblich über Erfolg und Misserfolg. Marciello qualifizierte die #7 für Startplatz sechs, Kranz die #9 für Platz sieben und Vaxiviere die #8 für Position 27. Gerade bei Marciello wäre mehr drin gewesen. Im letzten Drittel seiner ersten fliegenden Runde des Einzelzeitfahrens gab es an seinem Mercedes-AMG GT3 jedoch starke Aussetzer. „Es stand extrem viel Wasser auf der Strecke und es waren sehr wenig Fahrzeuge unterwegs, die den Niederschlag hätten aufwirbeln und so verteilen können. Als ‚Lello‘ dann ab der Hohen Acht hinter einem Audi festhing und in der dichten Gischt fuhr, hat der Motor über die Ansaugbrücke Wasser gezogen“, erklärt Osieka. Das Team entschied sich, in der Nacht von Freitag auf Samstag den Motor zu wechseln, weil ein Schaden nicht ausgeschlossen werden konnte. Erst in den Morgenstunden gingen in Hallen von GetSpeed die Lichter aus. Die Entscheidung sollte sich jedoch als goldrichtig herausstellen, denn im Rennen lief das Aggregat erneut wie ein Uhrwerk.
Das Rennen war von Beginn an ein Kampf gegen die Natur: Unmittelbar nach dem Start setzte starker Regen ein und forderte den GetSpeed-Piloten alles ab. Hier war in erster Linie eine gute Risikoabwägung gefordert. „Wir haben uns früh dazu entschlossen, das Rennen mit Bedacht anzugehen, um bei teils surrealen Bedingungen keinen Ausfall zu riskieren“, sagt Osieka. „Wir sind buchstäblich in den Top-10-Positionen mitgeschwommen.“ Als das Rennen kurz vor Ende der sechsten Rennstunde aufgrund einsetzenden Nebels unterbrochen wurde, lagen die GetSpeed-Fahrzeuge auf den Plätzen neun (#7), zehn (#8) und 23 (#9). Der Restart erfolgte erst am Sonntagmittag, die Restdistanz betrug nur knapp mehr als dreieinhalb Stunden. Vor allen die beiden Speerspitzen schlossen schnell zur Spitzengruppe auf. Zunächst Juncadella, am Schluss Marciello setzten die vor ihnen fahrenden Fahrzeuge extrem unter Druck, eineinhalb Runden vor Schluss errang Marciello schließlich in einem spektakulären Überholmanöver den Podestplatz.
„Ich bin in dem Zweikampf um Platz drei hohes Risiko gegangen“, sagte Marciello. „Sven Müller hat fair mitgespielt und mir den nötigen Raum gelassen. Ich musste unbedingt in einer Kurve vorbei, denn auf den Geraden hat uns der Topspeed gefehlt.“ Juncadella ergänzte: „Mit Platz drei sind wir sehr zufrieden. Natürlich hätten wir das Rennen gerne gewonnen, aber das war eben auch kein normales 24h-Rennen.“ Bereits kurz nach dem Zieleinlauf, blickte Götz nach vorne. „Wir sind superglücklich, denn mit Platz drei hatten wir zwischenzeitlich nicht mehr gerechnet. Wir müssen jetzt genau analysieren, wo wir uns innerhalb der kurzen Sprintdistanz am Ende den Rückstand eingehandelt haben und daraus lernen. Dann kehren wir 2022 noch stärker zurück und greifen erneut an, das Rennen zu gewinnen.“
Auch für die Startnummer #8 gab es im Rennen nur eine Richtung: nach vorne. „Ich hatte in meinem ersten Stint einen kleinen Aha-Moment, als ich am hinteren linken Rad eine kleine Feuerentwicklung hatte. Dadurch haben wir fünf Minuten verloren, von denen ich aber zwei Minuten wieder herausfahren konnte“, sagt Schiller. „Platz sieben ist ein tolles Ergebnis. Wir haben unter schwierigen Bedingungen 20 Plätze gutgemacht. Das war von allen Fahrern eine solide Leistung
Das persönlich gesteckte Ziel nicht ganz erreicht haben Shoffner, Kranz, Palttala und Soulet in der Startnummer 9. „Wir wollten in der Pro-Am auf Platz drei ins Ziel kommen, das ist uns leider nicht gelungen“, sagte Shoffner. „Ich habe meine Pflichtrunden als Am-Fahrerin am Samstag recht früh absolviert. Durch den Rennabbruch und die verkürzte Distanz wurden die Vorgaben während des Rennens geändert. Das hat den Teams in die Karten gespielt, bei denen die Amateure am Ende nur zwei Runden drehen mussten.
Adam Osieka: „Unser Team hat nicht nur im Vorfeld sondern auch während des Rennens perfekt gearbeitet. Trotz des Einsatzes von drei Top-Fahrzeugen bei teils chaotischen Bedingungen ist uns kein einziger Fehler unterlaufen. Das macht mich sehr stolz und ich bin davon überzeugt, dass wir 2022 beim 24h-Rennen noch einmal nachlegen können.“
Doch jetzt richtet sich die Konzentration von GetSpeed zunächst auf die unmittelbar bevorstehenden Aufgaben. Bereits in zwei Wochen startet das Team beim Auftaktrennen der DTM im italienischen Monza (18.-20. Juni). Eine Woche später, am 26. Juni, steht beim vierten Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie erneut die Grüne Hölle auf dem Programm. Die Jubiläumsausgabe des 24h-Rennens auf dem Nürburgring ist auf den 26. bis 29. Mai 2022 datiert.