Raffaele Marciello war beim ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Top-Qualifying auf Bestzeitkurs. Der Italiener setzte im Mercedes-AMG GT3 auf seiner ersten von zwei schnellen Runden im Einzelzeitfahren gleich mehrere Sektorbestzeiten. Auf den letzten Metern kämpfte er dann allerdings mit stumpfen Waffen. „Es stand extrem viel Wasser auf der Strecke und es waren sehr wenig Fahrzeuge unterwegs, die den Niederschlag hätten aufwirbeln und so verteilen können. Als ‚Lello‘ dann ab der Hohen Acht hinter einem Audi festhing und in der dichten Gischt fuhr, hat der Motor über die Ansaugbrücke Wasser gezogen und es gab ab dem Pflanzgarten starke Motoraussetzer“, erklärt Teamchef Adam Osieka. „Eine zweite Runde war für uns dann leider nicht mehr möglich. Wir haben uns dann nach einer genauen Prüfung gegen 22 Uhr dazu entschlossen, den Motor sicherheitshalber zu wechseln, weil wir einen Schaden nicht ausschließen konnten.“
Anstatt den Abend entspannt ausklingen zu lassen, gaben die GetSpeed Mechaniker noch einmal Vollgas. Um 1 Uhr war das angeschlagene Aggregat entfernt, nur 3 Stunden später der neue Motor verbaut. „Die Jungs hatten auch vorher schon ein paar anstrengende Tage hinter sich. Trotzdem haben sie Freitagnacht noch einmal alles gegeben“, sagt Osieka. „Ich bin sehr stolz auf meine Truppe. Wir wollen beim 24h-Rennen ein Top-Ergebnis erzielen und geben alles dafür.“
Das Warm-up am Samstagvormittag ist für das Mercedes-AMG Team GetSpeed nun von großer Bedeutung. Anstatt ein paar lockere Runden zu drehen, wird die letzte Session vor dem Start zum Langstreckenklassiker nun ein echter Funktionstest. „Unser Team kennt den Mercedes-AMG GT3 wie seine Westentasche“, sagt Osieka. „Wir arbeiten seit zweieinhalb Jahren sehr intensiv mit dem Boliden. Ein Motorwechsel ist normal kein Hexenwerk, allerdings unter diesen Extrembedingungen schon eine Herausforderung.“