Ellis / Baumann fahren bei schwierigsten Bedingungen auf Platz drei
Starker Regen machte den sechsten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring zu einer wahren Wasserschlacht. Die extrem anspruchsvollen Wetterbedingungen rund um den Eifelkurs hat die Mannschaft von GetSpeed Performance mit Bravour gemeistert: Philip Ellis und Dominik Baumann bewahrten stets die Übersicht und brachten den Vodafone Mercedes-AMG GT3 nach vier Stunden Renndistanz auf Platz drei ins Ziel. Für das Team aus dem Gewerbepark am Nürburgring ist es die zweite Podiumsplatzierung in diesem Jahr. Bereits im Zeittraining am Samstagmorgen zeigte Fabian Schiller seine Klasse: Er qualifizierte den Rooster Rojo J2R Mercedes-AMG GT3, den er sich mit Janine Hill und John Shoffner teilt, für Startplatz zwei.
„Wir können mit der Leistung am Wochenende absolut zufrieden sein, auch wenn wir unserem ersten Sieg in der VLN noch hinterher jagen. Im Qualifying waren wir das schnellste Mercedes-AMG-Team. Fabian ist ein überragender Fahrer und hat uns zum dritten Mal in Folge einen Platz in der ersten Startreihe gesichert. Dominik ist nach seinem Unfall direkt wieder mit von der Partie gewesen und hat seinen Teil zum hervorragenden dritten Platz beigetragen. Die Bedingungen waren extrem schwierig, trotzdem lief das Rennen gut für uns“, fasste Teamchef Adam Osieka den Renntag am Nürburgring zusammen.
Wie schwierig die Bedingungen waren, davon wusste Philip Ellis zu berichten: „Das war ein sehr anstrengendes Rennen. Nicht körperlich, aber mental. Ich bin beiden Stints im Regen gefahren und hatte – außer auf dem GP-Kurs – keine trockene Strecke. Da musste ich höllisch aufpassen die Reifen nicht kaputt zu machen. Das Wetter hat es fast unmöglich gemacht richtig zu pushen. Es regnete mal mehr, mal weniger. Wir konnten gegen Rennende noch einiges an Zeit gut machen, trotz teilweise heftigen Aquaplanings. Selbst die kleineren Autos hatten bei den Wetterbedingungen zu kämpfen, aus diesem Grund bin auch weniger Risiko eingegangen als sonst.“ Zufrieden mit seinem Comeback nach dem Unfall bei VLN1 war auch Dominik Baumann, der die ersten beiden Stints in der Startnummer zwei gefahren ist. „Die ersten Runden am Freitag haben sich auf Anhieb gut angefühlt. Der Renntag war insgesamt schwierig. Trotz der Wetterkapriolen habe ich mich im Qualifying schon sehr wohl gefühlt. Am Anfang des Rennens haben wir ein wenig gepokert mit den Boxenstopps. Das ging sich zum Schluss hin glücklicherweise sehr gut aus. Ein Platz auf dem Podium ist immer schön und für mich beim Comeback nach meinem Unfall ist es umso schöner.“
„Wir haben am Freitag bei bestem Wetter einige Sachen ausprobiert, auch im Hinblick auf das Rennen. Aber im Regen fehlt uns einfach noch etwas Erfahrung – da müssen wir mehr aus dem Auto rausholen“, sagte Osieka. „Wir konnten die Pace im Rennen nicht hundertprozentig mitgehen. Trotzdem haben alle einen super Job gemacht. Insbesondere Janine und John, auch wenn es das Ergebnis leider nicht zeigt.“ Nach dem Doppel-Stint von Fabian Schiller hatte Janine Hill das Steuer übernommen und den rot-weißen Mercedes-AMG auf Position vier im Gesamtklassement gehalten, aber nach Aquaplaning im schnellen Streckenabschnitt Schwedenkreuz und einer leichten Berührung mit der Leitplanke verlor sie viel Zeit. Nach einem kurzen Boxenstopp übernahm John Shoffner. Auf Aquaplaning touchierte er ebenfalls die Streckenbegrenzung und musste die Box ansteuern. „Janine hat das Auto super auf der vierten Position gehalten und auch John war zunächst gut unterwegs. Als er nach seinem Ausrutscher an die Box kam haben wir festgestellt, dass das Lenkrad schief stand. Wir konnten den Schaden nicht direkt lokalisieren und haben uns daher entschieden, das Rennen aus Sicherheitsgründen nicht wieder aufzunehmen.“
Der nächste Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet in drei Wochen statt. Am 28. September 2019 steht das siebte von neun Rennen auf der Nürburgring Nordschleife auf dem Programm.